Von der Hundehütte ins Vogelnest

Ein Interview mit Erzieherin Martina Störzer und ihrem Begleithund Jackson

Ein Hund im Vogelnest? Wäre ein Wellensittich nicht naheliegender? (Anmerkung: Jackson zeigt mir die kalte Schnauze, da er mit dieser Frage nicht einverstanden war)

Martina: Unsere Auswahl fiel ganz klar auf einen Hund. Spielkamerad und Tröster in einem…

Meine damals sehr hochbetagte Hundedame Cassy schlief ab und an während meiner Arbeitszeit im Büro. Eines unserer Inklusionskinder blühte durch ihre beruhigende Anwesenheit regelrecht auf. Der Grundstein für die tiergestützte Therapie war gelegt. Ich wollte mehr darüber wissen und da trat Mischlingshund Jackson in mein Leben.

Was hat euch zu dieser fundierten Ausbildung und Zertifizierung geführt?

Martina: Für Anne Salzbrenner, Christine Babucke und mich war ganz schnell klar, dass wir darin eine große Chance und gleichzeitig eine hohe Verantwortung sehen. Ein oberflächlicher Wochenendkurs kam nicht in Frage. Wir entschieden uns für das Mantrailing Center und das Therapiebegleithunde Zentrum in Ziegelerden. Dann hieß es lernen, lernen, lernen. Gäbe es ein Lexikon für Hunde, so würde unter „J“ wie Jackson ganz sicher Streber stehen. Ich bin sehr stolz auf ihn!

Tierisch motiviert: Hund Jackson und Erzieherin Martina überzeugen auf ganzer Linie und zeigen ihrem Umfeld, welche Chancen die tiergestützte Therapie bieten kann

Goldfische knurren nicht. Ein Hund hingegen schon. Wie begegnest du Sorgen und Ängsten?

Martina: In einer Kita sollten nur professionell ausgebildete Tiere arbeiten. Jackson hat den Wesenstest und die Ausbildung hervorragend bestanden und wird regelmäßig dem Tierarzt vorgestellt. Bei der Einführung von Angeboten empfehlen wir: erst die Verhaltens- und Hygieneregeln lernen, dann an einem Stoffhund üben und zuletzt ein Praxisangebot mit Hund. Seien sie beruhigt: Ich bin immer an Jacksons Seite und die Kinder sind nie alleine mit Jackson.

Welche Chancen bietet die tiergestützte Therapie und wie würden die Angebote mit euch beiden aussehen?

Martina: Durch den Hund werden wir angeregt zu kommunizieren – ganz gleich ob mit ihm, oder über ihn. Die Praxis zeigt, dass sich die tiergestützte Therapie positiv auf die kindliche Entwicklung auswirkt. Ein erster Probeeinsatz „Vorlesestunde mit Hund“ war bereits ein voller Erfolg. Noch gibt es jedoch keine Angebote. Das Programm hierzu wird derzeit erarbeitet.

Wie können wir mehr über euch und eure Arbeit mit den Kindern erfahren?

Martina: Im Herbst findet ein ausführlicher Elternabend hierzu statt. Und bald dürft ihr euch auf eine Bildergallerie im Eingang der Kita freuen. Ein Hund kann würfeln! Überzeugt euch selbst.

Schreibe einen Kommentar