„Die Kirchenorganistin ist leider krank geworden. Wer soll denn nun so kurzfristig am Sonntag für sie einspringen?“ Diese Frage traf unseren Kirchenmusikdirektor Klaus Bormann im jungen Alter von 12 Jahren. Der Sprung ins kalte Wasser.
Doch alle glaubten an ihn. So kam es, dass Klaus gemeinsam mit seinem Vater einen Samstag lang für seinen ersten Auftritt an der Kirchenorgel übte. Heute 40 Jahre später, im Juli 2019, feierte er sein Kirchenorgel Jubiläum.
Blickt man zurück auf seinen beruflichen Werdegang, so erkennt man recht schnell, dass er nicht lange nach der Musik suchen musste, denn die Musik fand durch glückliche Zufälle stets zu ihm. Sein musikalisches Talent wurde ihm bereits in die Wiege gelegt. Seine musikbegeisterten Eltern engagierten sich im Posaunen- und Kirchenchor. Im Alter von acht Jahren kam dann der glückliche Moment, als ein gebrauchtes Klavier seinen Besitzer wechselte.
Pfarrer Haaß in Hof schenkte der Familie Bormann ein altes Klavier. Die Freundschaft zu diesem Instrument war besiegelt und ist für Klaus bis heute geblieben, ob an der Kirchenorgel oder als Begleitung verschiedener Chöre.
Zum Berufsbild des Kirchenorganisten gehören definitiv Disziplin und Pünktlichkeit. Letztere ist in all den 40 Jahren nur einmal auf die Probe gestellt worden, als Töchterchen Lisa das Licht der Welt erblickte. Völlig übermüdet und überwältigt von diesem Glück kann man schon mal vergessen, den Wecker zu stellen. Aber der Liebe Gott meinte es gut mit Klaus. Wenn man fünf vor neun plötzlich aus dem Schlaf aufschreckt und bereits acht Autominuten später fein gekleidet in der Kirche ankommt, durchatmet und das erste Kirchenlied anstimmt, kann nur eine höhere Macht im Spiel gewesen sein.
Besonders schöne Momente im Leben eines Musikers, so auch in denen eines Kirchenmusikers ergeben sich, wenn es die Musik schafft, die Gottesdienstbesucher emotional zu berühren und alle zum gemeinsamen Singen zu bewegen.
Der Glaube kann Berge versetzen. Die Musik kann die Seele berühren. Dafür möchten wir Klaus Bormann ganz besonders danken, ihm alles Gute und uns weiterhin viel von seiner Musik wünschen.